Kapitel: | Eine Stadt für alle: Mobilität, Wohnen, Stadtentwicklung |
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Antragsteller*in: | Franziska Pletl |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 21.08.2019, 14:43 |
Kapitel I-062: Eine Stadt für alle: Mobilität, Wohnen, Stadtentwicklung
Text
Von Zeile 61 bis 63 einfügen:
Lininenetz neu gestalten. Zu einem attaktiven Gesamtpaket gehört auch ein einfaches und günstiges Tarifsystem (365-EURO-Ticket) und die Umstellung auf saubere Antriebsenergien. Jede Haltestelle im Regensburger Stadtgebiet soll
Wohnen und Mobilität sind menschliche Grundbedürfnisse. In einer wachsenden
Stadt wie Regensburg wird Wohnraum knapp. Der Wohnungsbau kann mit dem Wachstum
der Stadt nicht schritthalten. Wir setzen uns für nachhaltige Lösungen ein, die
allen Bewohner*innen dieser Stadt angemessenen Wohnraum zu angemessenen Preisen
bieten. Auch Mobilität gehört zu einer Großstadt und benötigt Platz.
Zukunftsorientierte Stadtentwicklung muss beide Fragen im Auge haben und
gleichzeitig einen öffentlichen Raum schaffen, der Qualität für alle bietet, die
sich darin aufhalten.
Die Bereiche Mobilität und Wohnen setzen große Mengen Klimagase frei. Diesen
wollen wir in den kommenden Jahren deutlich reduzieren.
1.1 Mobilität
Wir sorgen für saubere, bezahlbare und bequeme Mobilität. Die meisten
Regensburger*innen wollen, dass sich etwas ändert beim Verkehr. Sie wollen mobil
sein, ohne Klimagase, Lärm, Dreck und Stau zu erzeugen. Deshalb machen wir es
den Menschen leicht, ihr Ziel schnell, zuverlässig und bequem und zugleich
klima- und umweltfreundlich zu erreichen. Dazu brauchen wir eine Verkehrswende
für Regensburg. Denn klimafreundlich können wir uns nur fortbewegen, wenn wir
aufhören, dabei Erdöl zu verbrennen. In Zukunft fahren wir abgasfrei mit
sauberen Energien. Bus, Bahn und Fahrrad haben Vorfahrt in einem lebenswerten
Regensburg. Die Regensburger Stadtbahn haben wir bereits auf den Weg gebracht.
Jetzt kümmern wir uns darum, dass dieses wichtige Zukunftsprojekt zügig
umgesetzt wird.
Wir werden Bussen und Bahnen sowie Radfahrer*innen und Fußgänger*innen oberste
Priorität einräumen und dafür den Straßenraum neu verteilen. Wir wollen mehr
Raum für Menschen, zum Spielen und Flanieren, bessere Luft zum Atmen und dass
alle ruhig schlafen können.
Wir bekennen uns zur Vision Zero, die das Ziel hat, die Anzahl der Verkehrstoten
und Verletzten auf null zu senken. Alle Maßnahmen, die den Verkehr betreffen,
sollen sich an der Vision Zero ausrichten.
Projekte:
Verkehrsberuhigung – nicht nur für die Altstadt
Öffentliche Parkhäuser und Tiefgaragen in der Innenstadt werden wir verstärkt in
Bewohner*innenparkhäusern umwandeln. Kostenloses Parken in der Altstadt und
angrenzenden Gebieten, wie innerer Westen und altes Eisstadion darf es nicht
mehr geben. Wir werden die gesetzlichen Vorgaben zur Erhöhung von Parkgebühren
im Bereich der Innenstadt ausschöpfen. Freie Flächen durch die Reduzierung von
Parkplätzen sollen öffentlicher Raum mit höherer Aufenthaltsqualität werden. Im
restlichen Stadtgebiet sollen vor allem Wohngebiete weiter verkehrsberuhigt
werden, um eine Verkehrsberuhigung der gesamten Stadt voranzutreiben. Dafür
werden Geschwindigkeitsreduzierungen und Durchfahrtbeschränkungen ausgebaut
sowie die Einhaltung überprüft. Die Sicherheit für alle Fußgänger*innen und
Radler*innen hat in Regensburg oberste Priorität. Wohnverkehrsstraßen wie z.B.
die Gesandten- und Ludwigstraße werden wir zu Fußgänger*innenzonen ausbauen.
Frei befahrbare Straßen in der Innenstadt sollen verkehrsberuhigt werden. Wir
wollen den Domplatz und alten Kornmarkt zu einem autofreien Platz mit hoher
Aufenthaltsqualität umgestalten. Unfallschwerpunkte im ganzen Stadtgebiet wollen
wir stärker in den Fokus nehmen und entschärfen.
Stadt und Land zusammen denken
Um die Bewohner*innen des Landkreises möglichst an der Stadtgrenze abzuholen,
werden wir weitere Pendlerparkplätze an den Einfallstraßen, möglichst am
Stadtrand, schaffen. Sie werden mit städtischen Fahrradverleihstationen und
sicheren Radabstellanlagen ausgerüstet und erhalten eine attraktive Anbindung an
das ÖPNV-Angebot. Außerdem müssen die Übergänge in den Landkreis mit sicheren
Radwegen erschlossen werden, um das Fahrrad in beide Richtungen zum attraktiven
Verkehrsmittel zu machen.
Mobilität für alle: ÖPNV ausbauen und modernisieren
Wir werden den Anteil der umweltfreundlichen Mobilität in der Stadt deutlich
erhöhen. Dafür brauchen wir bessere und attraktivere öffentliche Verkehrsmittel.
Die Stadtbahn kommt. Daran arbeiten wir mit höchster Priorität. Bis zu ihrer
Fertigstellung werden wir gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben das Regensburger
Lininenetz neu gestalten. Zu einem attaktiven Gesamtpaket gehört auch ein
einfaches und günstiges Tarifsystem (365-EURO-Ticket) und die Umstellung auf
saubere Antriebsenergien. Jede Haltestelle im Regensburger Stadtgebiet soll
zukünftig mindestens halbstündlich bedient werden (ausgenommen Haltestellen, die
nur an Schultagen angefahren werden). Das Erfolgsmodell Nachtbus wird
stufenweise ausgebaut. Um Ressourcen zu sparen und Lärm zu vermeiden sollen
dafür verschiedene Systeme geprüft und das bestmögliche System ausgewählt
werden. Mit der Bahn werden wir über zusätzliche Haltepunkte (z. B.
Walhallabahnhof, Dörnberg-Viertel) und eine kürzere Taktung sprechen. Unser
langfristiges Ziel ist es, dass der ÖPNV in Regensburg ticketlos genutzt werden
kann. Wir wollen im ersten Schritt nach Kölner Vorbild an ausgewählten Tagen im
Jahr kostenlosen Nahverkehr im Stadtgebiet anbieten.
Mehr Platz für Räder und Fußgänger*innen
Regensburg ist schon jetzt eine Stadt der kurzen Wege. Diesen Vorteil wollen wir
nutzen und mehr Platz für Fußwege und Radverkehr schaffen, damit die
Regensburger*innen in Zukunft einen Großteil ihrer Wege gerne mit dem Fahrrad
oder zu Fuß zurücklegen. Regensburg soll auch in allen Stadtteilen eine Stadt
der kurzen Wege werden, in der alltägliche Besorgungen zu Fuß erledigt werden
können. Wir setzen uns für eine möglichst naturschonende Verwirklichung einer
Brücke für Fußgänger und Radfahrer zwischen Altstadt und der Holzgartenstrasse
ein. Den Anteil der grünen Mobilität wollen wir in der nächsten Legislatur auf
mindestens 60% erhöhen. Die Stelle der*s Mobilitätsbeauftragte*n der Stadt
wollen wir dafür aufstocken und im städtischen Haushalt die Investitionen in den
Radverkehr gegenüber dem Autoverkehr deutlich erhöhen.
1.2 Wohnen
Angemessener Wohnraum für alle Regensburger*innen – nachhaltig und bezahlbar,
das ist unser Ziel. Die Mieten steigen in Regensburg fast doppelt so schnell wie
die Einkommen. Darunter leiden besonders diejenigen, die über geringe und
mittlere Einkommen verfügen.
Wer heute eine bezahlbare Wohnung in Regensburg sucht, sucht oft die berühmte
Nadel im Heuhaufen. Wer wenig hat, wird an den (Stadt-)Rand gedrängt. Wir Grüne
sorgen dafür, dass Mieten auch in einem wachsenden Regensburg bezahlbar bleiben
und Wohnungen nicht länger Mangelware sind. Wir setzen uns dafür ein, dass in
den nächsten Jahren eine ausreichende Anazhl dauerhaft günstige Mietwohnungen
geschaffen werden. Das heißt für uns: so viel bauen wie nötig, Verdrängung
stoppen, bezahlbaren Wohnraum erhalten.
Wir werden jedoch auch Klimaschutz in den Gebäuden und in den Stadtvierteln
voranbringen d.h. wir wollen, dass in allen neuen Bebauungsgebieten mindestens
nach Passivhaus-Standard gebaut wird. Bestehende Förderprogramme zur
Energieeinsparung für Bestandsgebäude sollen finanziell deutlich besser
ausgestattet werden. Wohnungen und deren Umfeld sollen barrierefrei umgebaut und
ausgebaut werden. Unser Ziel ist, dass Mieter*innen nicht mehr als ein Drittel
ihres Einkommens für Wohnen ausgeben müssen.
Projekte:
Stadtbau statt Bauträger
Wir wollen, dass ausreichend bezahlbare Wohnungen
mit hohen ökologischen und sozialen Standards entstehen. Dafür setzen wir auf
unser kommunales Wohnungsunternehmen Stadtbau GmbH, sowie auf die vor Ort
ansässigen Wohnungsbaugenossenschaften. Wir verbessern die Finanz- und
Personalausstattung der Stadtbau. Wir fördern soziale, alternative und auf
vielseitige Lebens- und Familienentwürfe abgestimmte Wohnprojekte. Dabei legen
wir Wert auf ökologisches und barrierefreies Bauen. Beim Bauen mit Holz werden
werden wir als Stadt Vorzeigeprojekte auf den Weg bringen. Wir werden eine
kommunale Mietpreisbremse auf den Weg bringen: Die Mieter*innen in städtischen
Wohnungen bleiben künftig von größeren Kostensteigerungen verschont. Auch die
Umlagen für Modernisierungen im bewohnten Zustand sollen künftig zeitlich und
der Höhe nach begrenzt werden.
Wohnen für alle möglich machen
Wir werden Regeln für eine sozial gerechte Bodennutzung in Regensburg weiter
vorantreiben. Investor*innen sollen sich an Kosten für Erschließung, für
Grünflächen oder für neue soziale Einrichtungen beteiligen. Wir wollen
mindestens 40 Prozent geförderten Wohnungsbau in allen neuen Quartieren
umsetzen. Wir werden uns gegenüber dem Bund dafür einsetzen, dass die Kriterien
zur Erstellung des Mietspiegels sozial gerechter werden. Mit uns wird die Stadt
darüber hinaus eine zentrale Anlaufstelle für alle diejenigen schaffen, die ein
gemeinschaftsorientiertes Wohnprojekt in Regensburg gründen, oder sich einer
Initiative anschließen möchten. Die Mieten in städtischen Wohnungen bleiben
mindestens 10 Prozent unter dem Mietspiegel. Damit nehmen wir Einfluss auf den
Mietmarkt.
Rahmenbedingungen für bezahlbare Wohnungen
Boden ist wie Luft und Wasser kein Gut wie jedes andere und darf nicht
Spekulationsobjekt sein. Für den Geschosswohnungsbau geeignete Grundstücke der
Stadt werden wir, wo möglich, im Erbbaurecht vergeben. Auch im Falle eines
Verkaufs soll nicht das Höchstgebot ausschlaggebend sein, sondern das vorgelegte
Konzept (Konzeptvergabe). Bei auf dem Markt verfügbaren Grundstücken werden wir
verstärkt das Vorkaufsrecht der Stadt ausüben. Die Vergaben sollen für die
Bürgerinnen und Bürger transparent sein. Wir werden die Stellplatzverordnung so
reformieren, dass die Zahl der vorgeschriebenen Pkw-Stellplätze verringert, die
Zahl der Fahrradstellplätze bedarfsgerecht erhöht und auch Platz für Lastenräder
vorgesehen wird. Ausserdem sollen in allen neuen Tiefgaragen ausreichend
Ladestationen für Elektromobilität erstellt werden.
Wir werden die Verwaltung in Stadtplanung und Bauordnung besser ausstatten, um
die Genehmigungsverfahren beschleunigen.
1.3 Stadtentwicklung
Wir wollen lebendige und vielfältige Stadtquartiere, in denen Menschen mit
niedrigen und hohen Einkommen, Einheimische und Eingewanderte, Behinderte und
Nicht-Behinderte, Junge und Alte gute Nachbarn sind. Unser Leitbild ist die
grüne Stadt der kurzen Wege, die auf Teilhabe baut und Klimaschutz betreibt. Wir
werden über eine nachhaltige Stadtentwicklungsplanung die Voraussetzungen für
Nahmobilität schaffen, etwa über die Nahversorgung in den Stadtteilen, die
Schaffung von Quartierszentren und durch urbane Stadtteile mit ausreichender
Verdichtung bei gleichzeitig hoher Lebensqualität.
Zentrales Element bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine
klimagerechte Stadtentwicklung und Stadtplanung unter Berücksichtigung des
Artenschutzes.
Projekte:
Ungenutzte Flächen bewohnbar machen
Wir werden dringend nötigen Wohnraum schaffen und gleichzeitig Flächen sparen.
Deswegen wollen wir Nachverdichtungspotentiale in Baulücken, auf mindergenutzten
Grundstücken und Brachflächen ausschöpfen. Nicht mehr genutzte Gewerbeimmobilien
und Konversionsflächen sollen für Wohnbau, öffentliche Einrichtungen und Läden
des täglichen Bedarfs genutzt werden. So schaffen wir Wohnraum und lebenswerte
Stadtteile.
In die Höhe denken
Wir denken auch vertikal: Dachaufstockungen und die Überbauung bisher
ebenerdiger Parkplätze und Verkehrswege können Wohnraum schaffen, ohne
zusätzliches Bauland in Anspruch zu nehmen.
Öffentlichen Raum mit Aufenthaltsqualität schaffen
Bei der Nachverdichtung müssen aber öffentliche Räume und urbanes Grün immer
mitgedacht werden. Im Rahmen einer „doppelten Innenentwicklung“ sollen diese
Flächen in nachverdichteten Gebieten aufgewertet werden. Die Pflanzung
zusätzlicher Bäume auf allen städtischen Flächen, entlang von Strassen, die
Begrünung von Gebäuden und die Entsiegelung von Flächen wollen wir fördern. Die
Stadt soll ihren Bewohner*innen vielfältige Räume bieten, welche eine
Aufenthaltsgelegenheit ohne Konsumzwang bieten.
Von Zeile 61 bis 63 einfügen:
Lininenetz neu gestalten. Zu einem attaktiven Gesamtpaket gehört auch ein einfaches und günstiges Tarifsystem (365-EURO-Ticket) und die Umstellung auf saubere Antriebsenergien. Jede Haltestelle im Regensburger Stadtgebiet soll
Wohnen und Mobilität sind menschliche Grundbedürfnisse. In einer wachsenden
Stadt wie Regensburg wird Wohnraum knapp. Der Wohnungsbau kann mit dem Wachstum
der Stadt nicht schritthalten. Wir setzen uns für nachhaltige Lösungen ein, die
allen Bewohner*innen dieser Stadt angemessenen Wohnraum zu angemessenen Preisen
bieten. Auch Mobilität gehört zu einer Großstadt und benötigt Platz.
Zukunftsorientierte Stadtentwicklung muss beide Fragen im Auge haben und
gleichzeitig einen öffentlichen Raum schaffen, der Qualität für alle bietet, die
sich darin aufhalten.
Die Bereiche Mobilität und Wohnen setzen große Mengen Klimagase frei. Diesen
wollen wir in den kommenden Jahren deutlich reduzieren.
1.1 Mobilität
Wir sorgen für saubere, bezahlbare und bequeme Mobilität. Die meisten
Regensburger*innen wollen, dass sich etwas ändert beim Verkehr. Sie wollen mobil
sein, ohne Klimagase, Lärm, Dreck und Stau zu erzeugen. Deshalb machen wir es
den Menschen leicht, ihr Ziel schnell, zuverlässig und bequem und zugleich
klima- und umweltfreundlich zu erreichen. Dazu brauchen wir eine Verkehrswende
für Regensburg. Denn klimafreundlich können wir uns nur fortbewegen, wenn wir
aufhören, dabei Erdöl zu verbrennen. In Zukunft fahren wir abgasfrei mit
sauberen Energien. Bus, Bahn und Fahrrad haben Vorfahrt in einem lebenswerten
Regensburg. Die Regensburger Stadtbahn haben wir bereits auf den Weg gebracht.
Jetzt kümmern wir uns darum, dass dieses wichtige Zukunftsprojekt zügig
umgesetzt wird.
Wir werden Bussen und Bahnen sowie Radfahrer*innen und Fußgänger*innen oberste
Priorität einräumen und dafür den Straßenraum neu verteilen. Wir wollen mehr
Raum für Menschen, zum Spielen und Flanieren, bessere Luft zum Atmen und dass
alle ruhig schlafen können.
Wir bekennen uns zur Vision Zero, die das Ziel hat, die Anzahl der Verkehrstoten
und Verletzten auf null zu senken. Alle Maßnahmen, die den Verkehr betreffen,
sollen sich an der Vision Zero ausrichten.
Projekte:
Verkehrsberuhigung – nicht nur für die Altstadt
Öffentliche Parkhäuser und Tiefgaragen in der Innenstadt werden wir verstärkt in
Bewohner*innenparkhäusern umwandeln. Kostenloses Parken in der Altstadt und
angrenzenden Gebieten, wie innerer Westen und altes Eisstadion darf es nicht
mehr geben. Wir werden die gesetzlichen Vorgaben zur Erhöhung von Parkgebühren
im Bereich der Innenstadt ausschöpfen. Freie Flächen durch die Reduzierung von
Parkplätzen sollen öffentlicher Raum mit höherer Aufenthaltsqualität werden. Im
restlichen Stadtgebiet sollen vor allem Wohngebiete weiter verkehrsberuhigt
werden, um eine Verkehrsberuhigung der gesamten Stadt voranzutreiben. Dafür
werden Geschwindigkeitsreduzierungen und Durchfahrtbeschränkungen ausgebaut
sowie die Einhaltung überprüft. Die Sicherheit für alle Fußgänger*innen und
Radler*innen hat in Regensburg oberste Priorität. Wohnverkehrsstraßen wie z.B.
die Gesandten- und Ludwigstraße werden wir zu Fußgänger*innenzonen ausbauen.
Frei befahrbare Straßen in der Innenstadt sollen verkehrsberuhigt werden. Wir
wollen den Domplatz und alten Kornmarkt zu einem autofreien Platz mit hoher
Aufenthaltsqualität umgestalten. Unfallschwerpunkte im ganzen Stadtgebiet wollen
wir stärker in den Fokus nehmen und entschärfen.
Stadt und Land zusammen denken
Um die Bewohner*innen des Landkreises möglichst an der Stadtgrenze abzuholen,
werden wir weitere Pendlerparkplätze an den Einfallstraßen, möglichst am
Stadtrand, schaffen. Sie werden mit städtischen Fahrradverleihstationen und
sicheren Radabstellanlagen ausgerüstet und erhalten eine attraktive Anbindung an
das ÖPNV-Angebot. Außerdem müssen die Übergänge in den Landkreis mit sicheren
Radwegen erschlossen werden, um das Fahrrad in beide Richtungen zum attraktiven
Verkehrsmittel zu machen.
Mobilität für alle: ÖPNV ausbauen und modernisieren
Wir werden den Anteil der umweltfreundlichen Mobilität in der Stadt deutlich
erhöhen. Dafür brauchen wir bessere und attraktivere öffentliche Verkehrsmittel.
Die Stadtbahn kommt. Daran arbeiten wir mit höchster Priorität. Bis zu ihrer
Fertigstellung werden wir gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben das Regensburger
Lininenetz neu gestalten. Zu einem attaktiven Gesamtpaket gehört auch ein
einfaches und günstiges Tarifsystem (365-EURO-Ticket) und die Umstellung auf
saubere Antriebsenergien. Jede Haltestelle im Regensburger Stadtgebiet soll
zukünftig mindestens halbstündlich bedient werden (ausgenommen Haltestellen, die
nur an Schultagen angefahren werden). Das Erfolgsmodell Nachtbus wird
stufenweise ausgebaut. Um Ressourcen zu sparen und Lärm zu vermeiden sollen
dafür verschiedene Systeme geprüft und das bestmögliche System ausgewählt
werden. Mit der Bahn werden wir über zusätzliche Haltepunkte (z. B.
Walhallabahnhof, Dörnberg-Viertel) und eine kürzere Taktung sprechen. Unser
langfristiges Ziel ist es, dass der ÖPNV in Regensburg ticketlos genutzt werden
kann. Wir wollen im ersten Schritt nach Kölner Vorbild an ausgewählten Tagen im
Jahr kostenlosen Nahverkehr im Stadtgebiet anbieten.
Mehr Platz für Räder und Fußgänger*innen
Regensburg ist schon jetzt eine Stadt der kurzen Wege. Diesen Vorteil wollen wir
nutzen und mehr Platz für Fußwege und Radverkehr schaffen, damit die
Regensburger*innen in Zukunft einen Großteil ihrer Wege gerne mit dem Fahrrad
oder zu Fuß zurücklegen. Regensburg soll auch in allen Stadtteilen eine Stadt
der kurzen Wege werden, in der alltägliche Besorgungen zu Fuß erledigt werden
können. Wir setzen uns für eine möglichst naturschonende Verwirklichung einer
Brücke für Fußgänger und Radfahrer zwischen Altstadt und der Holzgartenstrasse
ein. Den Anteil der grünen Mobilität wollen wir in der nächsten Legislatur auf
mindestens 60% erhöhen. Die Stelle der*s Mobilitätsbeauftragte*n der Stadt
wollen wir dafür aufstocken und im städtischen Haushalt die Investitionen in den
Radverkehr gegenüber dem Autoverkehr deutlich erhöhen.
1.2 Wohnen
Angemessener Wohnraum für alle Regensburger*innen – nachhaltig und bezahlbar,
das ist unser Ziel. Die Mieten steigen in Regensburg fast doppelt so schnell wie
die Einkommen. Darunter leiden besonders diejenigen, die über geringe und
mittlere Einkommen verfügen.
Wer heute eine bezahlbare Wohnung in Regensburg sucht, sucht oft die berühmte
Nadel im Heuhaufen. Wer wenig hat, wird an den (Stadt-)Rand gedrängt. Wir Grüne
sorgen dafür, dass Mieten auch in einem wachsenden Regensburg bezahlbar bleiben
und Wohnungen nicht länger Mangelware sind. Wir setzen uns dafür ein, dass in
den nächsten Jahren eine ausreichende Anazhl dauerhaft günstige Mietwohnungen
geschaffen werden. Das heißt für uns: so viel bauen wie nötig, Verdrängung
stoppen, bezahlbaren Wohnraum erhalten.
Wir werden jedoch auch Klimaschutz in den Gebäuden und in den Stadtvierteln
voranbringen d.h. wir wollen, dass in allen neuen Bebauungsgebieten mindestens
nach Passivhaus-Standard gebaut wird. Bestehende Förderprogramme zur
Energieeinsparung für Bestandsgebäude sollen finanziell deutlich besser
ausgestattet werden. Wohnungen und deren Umfeld sollen barrierefrei umgebaut und
ausgebaut werden. Unser Ziel ist, dass Mieter*innen nicht mehr als ein Drittel
ihres Einkommens für Wohnen ausgeben müssen.
Projekte:
Stadtbau statt Bauträger
Wir wollen, dass ausreichend bezahlbare Wohnungen
mit hohen ökologischen und sozialen Standards entstehen. Dafür setzen wir auf
unser kommunales Wohnungsunternehmen Stadtbau GmbH, sowie auf die vor Ort
ansässigen Wohnungsbaugenossenschaften. Wir verbessern die Finanz- und
Personalausstattung der Stadtbau. Wir fördern soziale, alternative und auf
vielseitige Lebens- und Familienentwürfe abgestimmte Wohnprojekte. Dabei legen
wir Wert auf ökologisches und barrierefreies Bauen. Beim Bauen mit Holz werden
werden wir als Stadt Vorzeigeprojekte auf den Weg bringen. Wir werden eine
kommunale Mietpreisbremse auf den Weg bringen: Die Mieter*innen in städtischen
Wohnungen bleiben künftig von größeren Kostensteigerungen verschont. Auch die
Umlagen für Modernisierungen im bewohnten Zustand sollen künftig zeitlich und
der Höhe nach begrenzt werden.
Wohnen für alle möglich machen
Wir werden Regeln für eine sozial gerechte Bodennutzung in Regensburg weiter
vorantreiben. Investor*innen sollen sich an Kosten für Erschließung, für
Grünflächen oder für neue soziale Einrichtungen beteiligen. Wir wollen
mindestens 40 Prozent geförderten Wohnungsbau in allen neuen Quartieren
umsetzen. Wir werden uns gegenüber dem Bund dafür einsetzen, dass die Kriterien
zur Erstellung des Mietspiegels sozial gerechter werden. Mit uns wird die Stadt
darüber hinaus eine zentrale Anlaufstelle für alle diejenigen schaffen, die ein
gemeinschaftsorientiertes Wohnprojekt in Regensburg gründen, oder sich einer
Initiative anschließen möchten. Die Mieten in städtischen Wohnungen bleiben
mindestens 10 Prozent unter dem Mietspiegel. Damit nehmen wir Einfluss auf den
Mietmarkt.
Rahmenbedingungen für bezahlbare Wohnungen
Boden ist wie Luft und Wasser kein Gut wie jedes andere und darf nicht
Spekulationsobjekt sein. Für den Geschosswohnungsbau geeignete Grundstücke der
Stadt werden wir, wo möglich, im Erbbaurecht vergeben. Auch im Falle eines
Verkaufs soll nicht das Höchstgebot ausschlaggebend sein, sondern das vorgelegte
Konzept (Konzeptvergabe). Bei auf dem Markt verfügbaren Grundstücken werden wir
verstärkt das Vorkaufsrecht der Stadt ausüben. Die Vergaben sollen für die
Bürgerinnen und Bürger transparent sein. Wir werden die Stellplatzverordnung so
reformieren, dass die Zahl der vorgeschriebenen Pkw-Stellplätze verringert, die
Zahl der Fahrradstellplätze bedarfsgerecht erhöht und auch Platz für Lastenräder
vorgesehen wird. Ausserdem sollen in allen neuen Tiefgaragen ausreichend
Ladestationen für Elektromobilität erstellt werden.
Wir werden die Verwaltung in Stadtplanung und Bauordnung besser ausstatten, um
die Genehmigungsverfahren beschleunigen.
1.3 Stadtentwicklung
Wir wollen lebendige und vielfältige Stadtquartiere, in denen Menschen mit
niedrigen und hohen Einkommen, Einheimische und Eingewanderte, Behinderte und
Nicht-Behinderte, Junge und Alte gute Nachbarn sind. Unser Leitbild ist die
grüne Stadt der kurzen Wege, die auf Teilhabe baut und Klimaschutz betreibt. Wir
werden über eine nachhaltige Stadtentwicklungsplanung die Voraussetzungen für
Nahmobilität schaffen, etwa über die Nahversorgung in den Stadtteilen, die
Schaffung von Quartierszentren und durch urbane Stadtteile mit ausreichender
Verdichtung bei gleichzeitig hoher Lebensqualität.
Zentrales Element bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine
klimagerechte Stadtentwicklung und Stadtplanung unter Berücksichtigung des
Artenschutzes.
Projekte:
Ungenutzte Flächen bewohnbar machen
Wir werden dringend nötigen Wohnraum schaffen und gleichzeitig Flächen sparen.
Deswegen wollen wir Nachverdichtungspotentiale in Baulücken, auf mindergenutzten
Grundstücken und Brachflächen ausschöpfen. Nicht mehr genutzte Gewerbeimmobilien
und Konversionsflächen sollen für Wohnbau, öffentliche Einrichtungen und Läden
des täglichen Bedarfs genutzt werden. So schaffen wir Wohnraum und lebenswerte
Stadtteile.
In die Höhe denken
Wir denken auch vertikal: Dachaufstockungen und die Überbauung bisher
ebenerdiger Parkplätze und Verkehrswege können Wohnraum schaffen, ohne
zusätzliches Bauland in Anspruch zu nehmen.
Öffentlichen Raum mit Aufenthaltsqualität schaffen
Bei der Nachverdichtung müssen aber öffentliche Räume und urbanes Grün immer
mitgedacht werden. Im Rahmen einer „doppelten Innenentwicklung“ sollen diese
Flächen in nachverdichteten Gebieten aufgewertet werden. Die Pflanzung
zusätzlicher Bäume auf allen städtischen Flächen, entlang von Strassen, die
Begrünung von Gebäuden und die Entsiegelung von Flächen wollen wir fördern. Die
Stadt soll ihren Bewohner*innen vielfältige Räume bieten, welche eine
Aufenthaltsgelegenheit ohne Konsumzwang bieten.